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Stoffwindelrat – Wem kann man trauen?

Ich bin die Tage auf diesen Artikel von der wahrscheinlich erfolgreichsten Stoffwindelbloggerin weltweit gestoßen: Cloth Diaper Advice, Can you trust someone with something to gain? : Cloth Diaper Geek. Darin fasst sie verschiedene Typen der Stoffwindelexperten zusammen, und welche Vor- und Nachteile es jeweils bei einem Rat von ihnen gibt.

Es gibt zum einen die erfahrene Stoffwindel-Mutter, die Stoffwindel-Bloggerin, die Interessensgruppe im sozialem Netz und gewerbliche Händler/Produzenten. Insbesondere bricht sie eine Lanze für die letzte Kategorie und räumt mit dem Vorurteil auf, nur profitorientiert beraten zu wollen. Ich stimme ihr da voll und ganz zu bei dem Argument, dass es diesen Leuten ganz besonders wichtig ist, gut und professionell zu beraten, weil alles andere nur schadet. Meine Erfahrung ist, dass da eine große Portion Leidenschaft und Engagement hinter steckt. Und ich stimme ihr auch zu, dass dies oftmals ausgenutzt wird, indem man sich beraten lässt und anschließend die Ware woanders kauft. Da wird man als Gewerbliche natürlich auch hier und da vorsichtig. Ich hoffe, es wird gerade in diesem Geschäft nicht soweit kommen, dass die Leidenschaft versiegt.

[quote float=“right“]Groups can vary from helpful, friendly, and welcoming – to the ‘it’s our way or the highway‘ rules and guidelines.[/quote] Sowohl die einzelne als auch die gebündelte Form der erfahrenen Stoffwindel-Mutter im sozialem Netz birgt halt immer die Gefahr, dass es sich doch nur um individuelle Erfahrungen handelt, die da weiter getragen und als die einzig wahren angesehen werden. Ich empfinde die Schwarmintelligenz als sehr wichtig, wenn es darum geht, Wissen und Erfahrungen zusammenzutragen und zu bündeln. Was ich allerdings auch öfter erlebe, ist dass Ratschläge auch gerne mal gegeben werden, obwohl sie gar nicht auf den eigentlichen Fall zutreffen. Manchmal wird hier Quantität mit Qualität verwechselt. Hier stellt sich die Frage wirklich: Wem kann ich trauen?

Wo ich mich natürlich direkt angesprochen fühle, ist ihre Beschreibung der Bloggerin, die ja im Grunde eine Fortsetzung der erfahrenen Mutter ist. Sie steckt mitten drin in der Community und geht vielleicht auch einen Schritt weiter als nur eigene Erfahrungen niederzuschreiben. Es stimmt, ich verbringe viel Zeit mit Recherche, Lesen, Kommunizieren. Ich sauge die Erfahrungen anderer auf und versuche, sie mit meinen zu koppeln. Ich lese Studien, ja ich versuche sogar chemische Zusammenhänge zu verstehen. Ihr könnt mir glauben, im Blog steht eigentlich nur ein Bruchteil von dem, was ich eigentlich schreiben wöllte!

[quote float=“left“]Anyone can start a blog.[/quote]

Julie kritisiert die Beliebigkeit und pocht darauf, die Texte kritisch zu lesen und auch mal zu schauen, wer dahinter steckt. Wisst ihr, wer hier hinter steckt? Das fände ich ja mal spannend zu erfahren, was ich wohl für einen Eindruck hinterlasse. Wie ich mich selbst lesen würde? Nun, es lässt sich wohl an meinem Schreibstil unschwer erkennen, dass ich eher von der akademischen Sorte bin. Wenn ich schreibe, dann mit Bedacht und selbstkritischem Lektorat. Gefühlsduseliges Muttisprech liegt mir nicht. Das mag dem einen zusprechen, dem anderen weniger. Ist okay. Vielleicht kann man das auch ein bisschen herauslesen. Den Zwiespalt zwischen sachlich-detaillierter Information und dem Wunsch, noch mehr von der menschlichen Seite zu zeigen, ohne sich vollständig im World Wide Web zu offenbaren. Ich hab’s noch nicht raus, wie ihr seht. Und doch hoffe ich, dass es genügt, um sich ein grobes Bild zu machen von der, „die dahinter steckt“.

Als ich mit dem Bloggen anfing, hatte ich im Hinterkopf die Idee, daraus vielleicht einmal einen Shop zu machen (und es soll mir mal eine Bloggerin sagen, dass sie nicht diese Idee irgendwann mal hatte…). Aber mit der Zeit ist mir dann aufgefallen, dass mir das Schreiben wahrscheinlich eher liegt als Reklamationen zu bearbeiten. Und dann braucht es hier ja sowieso genau diese von Julie beschriebenen verschiedenen Typen, um den Stoffwindelmarkt anzukurbeln. Denn es ist doch so. Stoffwindeln stecken in Deutschland wenn überhaupt noch in den Kinderschuhen (bitte nicht wörtlich nehmen). Ich möchte – genau so wie diese leidenschaftlichen und engagierten Frauen, die es uns ermöglichen, Stoffwindeln in Deutschland zu erhalten – dass die Stoffwindel salonfähig wird. Dass sie eine ernstzunehmende Alternative zur Wegwerfwindel ist. Ob damit Geld zu verdienen ist? Die Frage stelle ich mir in letzter Zeit öfter. Ich habe aber für mich entschieden, dass diese Frage nicht an erster Stelle steht. Zuerst muss mehr und richtig informiert werden. Und diese Informationen müssen verbreitet werden bzw. Vorbehalte und Vorurteile müssen aus dem Weg geschafft werden. Und deswegen blogge ich. Was noch? Wir werden sehen. Ideen habe ich viele… Jetzt habt ihr wieder ein bisschen mehr erfahren.

Das war das Wort zum Sonntag.

Von wegen schmaler Hintern…

Wir waren heute unterwegs und hatten erst eine Pop-in dran, später dann eine www. Da ich einen Windelbeutel vergessen hatte, habe ich die Pop-in so kompakt zusammengerollt, wie auf dem Foto zu sehen ist. Zu hause dann das gleiche mit der www. Und was ist? Die nimmt vollgesogen (mit 430ml) genau so viel Platz weg wie die Pop-in. Also: Das Ausgangsvolumen mag vielleicht ungleich sein, aber am Ende wird die Stoffwindel _nicht_ dicker, während sich die www in gleiche Dimensionen aufquillt. Wo ist dann da der Vorteil?

Meine liebsten Windeln, Teil 1 – Stoffwindeln für die ersten sechs Monate

Ich bekam ja vor einiger Zeit die Anfrage, ob ich nicht meine All-Time-Favorites vorstellen könnte. Die Idee ist ja an sich nicht schlecht, aber ich lern ja immer wieder neue kennen – wo fängt dann „all time“ an und wo hört es auf? 😉

Deswegen habe ich überlegt, stelle ich für bestimmte Phasen und Bedingungen mal bestimmte Windeln vor, von denen ich denke, dass sie da besonders gut passen.

Fangen wir an mit den Windeln für die ersten sechs Monate, in denen die meisten Kinder noch keine Beikost erhalten und eher häufig über den ganzen Tag trinken, ergo auch (in kleineren Mengen) pieseln. Und die Unberechenbarkeit der Stuhlexplosionen stellt eine ganz besondere Herausforderung an die Windel. Ansonsten muss sie nicht so viel saugen wie in den folgenden Monaten. Bei uns war es so, dass kein Unterschied zwischen Tag und Nacht gemacht werden musste, da sie sowieso regelmäßig rund um die Uhr gewickelt wurde. Das mag bei anderen Kindern anders sein.

Wir haben, wie bereits im Zweiteiler (Teil 1, Teil 2) berichtet, ja nur mit einem System angefangen – der GroVia AI2 – und waren sehr zufrieden damit. Was ich daran nach wie vor super finde, ist die AI2-Lösung. Kein PUL berührt die Haut, und wenn die Einlagen durch sind, geben sie trotzdem keine Flüssigkeit an die ÜH ab. Denn ich finde, dass PUL-beschichtete Überhosen relativ schnell den Uringeruch annehmen, wenn sie mal damit in Berührung kommen. Nicht so bei der GroVia. Dadurch konnte der Wäscheberg tatsächlich relativ klein gehalten werden. Leider passte die GroVia nach sechs Monaten zwischenzeitlich gar nicht. Ich sollte hier zu mal einen Langzeit-Erfahrungsbericht schreiben…

Aus heutiger Sicht würde ich also ein gut funktionierendes und sitzendes AI2- oder AI3-System verwenden. Bei einer Wechselfrequenz, die auch mal zweistellige Ausmaße annehmen kann, ist man für jedes wäschesparendes System dankbar. Mein Favorit wäre hier neben der GroVia noch die Manufakturwindel. Bei der wäre es sicherlich schön, wenn sie auch Neugeborenen passen würde. Auch die gDiaper käme meiner Meinung in die engere Wahl.

So viel also zur Kategorie Stoffwindeln für die ersten sechs Monate. Was folgt demnächst? Ihr entscheidet 😉

Stoffwindel Pros und Cons in plain words (and pictures)

Insta-outfit. Minimalist. (crappypictures.com)

Ich bin gerade über diesen Blogartikel gestolpert, den ich sehr amüsant fand. Darin zählt die Autorin die guten und schlechten Punkte des Stoffwickelns auf und visualisiert sie in der ihr eigenen Form.

Nun, es ist tatsächlich eine Freude, ein Paket mit neuen, schicken Windeln in Empfang zu nehmen. Immer wieder wie Weihnachten. Und ich warte auch nur noch auf den Sommer, wenn man nichts mehr über die Windel ziehen muss. Absolut effizient. Und… wahrscheinlich muss ich mir eigentlich ständig Sorgen machen, dass Sören angesprochen wird, weil er mal wieder mit einem Prachtexemplar am Hintern seiner Tochter angibt.

Den Tipp mit dem Windelauswählen muss ich mir merken. Noch sind wir nicht so weit, aber jetzt wird es wohl auch nicht dazu kommen, dass sie irgendwann ihre Windel auswählen darf 😉

Immerhin: der größte Nachteil, von dem die Autorin berichtet, ist für uns nicht wirklich von Belang. In den USA ist es üblich, so genannte „sprayer“ an den Spülkasten zu installieren, mit dem man den Stuhl von der Windel direkt in die Toilette spritzen kann. Wir verwenden ja Papiervlies, um die Entsorgung von Halbfestem erheblich zu erleichtern. Und da spritzt nichts. Also, alles gut.

Wie wir zu unseren Windeln gekommen sind (Teil 2)

Und nun zu den Dingen, die wir falsch eingeschätzt haben und die sich als anders oder besser herausgestellt haben.

Zuerst einmal versprach die Herstellerseite (wie so viele andere auch, die mitwachsende Windeln anbieten) eine „birth-to-potty“-Windel, das heißt, eine Windel, die man von Geburt bis zum Töpfchenalter verwenden kann. Nun, das stimmte schon einmal nicht so ganz, weil die Windel beim Neugeborenen wirklich sehr wuchtig ist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie beim nächsten Kind von Geburt an verwenden würde. Dieses Mal haben wir jedenfalls vier Wochen gewartet, bevor wir damit anfingen. Wie wir zu unseren Windeln gekommen sind (Teil 2) weiterlesen