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Bokashi im Beet 

Könnt ihr euch noch an meinen letzten Bericht zum Bokashi erinnern? Der ist ja nun schon über zwei Jahre her. Ich kann leider nicht so viel über die damaligen Wirkungsweisen berichten. Ich glaube, da hat es einfach noch nicht richtig gestimmt – auch im Garten nicht. Wir haben dann ein Jahr Pause gemacht. Mittlerweile haben wir doch einen richtigen Bokashi-Eimer gekauft, mit dem es meiner Meinung nach viel besser funktioniert. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass wir ein bisschen mehr Übung damit haben (Biomüll richtig klein schneiden, EM-Streu plus EM-Flüssigkeit auf dünne Schichten). Der Geruch vom fertigen Bokashi ist damit weitaus angenehmer (wie Sauerkraut), und die Umsetzung im Kompost hat ungefähr zwei Monate gedauert. Wir haben den fertigen Kompost vor ca. zwei Monaten auf dem abgeernteten Beet ausgebracht. Die Ernte zuvor war eher mager, was wohl hauptsächlich auf die magere Erde zurückzuführen sei. 

Unsere Große hat in ihrem Gärtnereifer irgendetwas drauf ausgesät. Was jetzt gedeiht, ist ein toller Sweet Dumpling Kürbis, der letztes Jahr nichts geworden ist, und dieses Jahr trotz Vorziehen ganz mickrig und ohne Früchte dahin vegetiert. Ich habe in unserem Garten bei einem Starkzehrer noch nicht so ein sattes Grün gesehen! Die zwei Pflanzen tragen soweit ungefähr zehn Früchte, und es scheinen noch mehr zu kommen. Da der Sweet Dumpling recht klein ist, hoffe ich, dass es nicht zu viele sind. 
Also, soweit kann ich zwar nicht durchweg, aber dennoch inzwischen wirklich positives von dem Projekt berichten. 

Bokashi – Stand der Dinge

Lange habe ich nicht mehr von unserem Bokashi-Projekt erzählt. Ich hatte schon überlegt, das Thema einfach still und leise ad acta zu legen. Und jetzt das: Es funktioniert!

Also, wir haben bislang zwei Versuche gemacht. Über den ersten Versuch habe ich ja im Januar berichtet. Der ruhte dann ca. zwei Monate bei uns in einer doppelt geschichteten Mülltüte. Als die Sickerflüssigkeit dann auch noch durch die zweite Schicht ging und einen, sagen wir mal, etwas ungewöhnlichen Duft in der Küche verströmte, musste das Zeug ab in den Garten. Dort haben wir den Bokashi dann in in der Erde vergraben. Ich muss gestehen, der Geruch war nicht unbedingt vom Feinsten. Eine dünne Erdschicht reichte nicht aus, um ihn zu unterbinden. Also kam da ein Riesenerdhaufen vom Beetumgraben drauf. Und dann war ich mir gar nicht mehr sicher, ob wir ihn überhaupt noch nutzen würden.

Für den zweiten Versuch haben wir uns vorgenommen, den Kompost möglichst in ca. mundgerechte Stücke zu zerkleinern, damit er in den Schichten schön luftdicht gestampft werden kann. Ich weiß nicht, ob es daran lag, aber diesmal roch die Sickerflüssigkeit bestialisch. Die „frische“ Sickerflüssigkeit vom ersten Versuch roch eher säuerlich-süßlich nach Vergorenem. Also etwas streng, aber nicht unangenehm. Die jetzige stank. Ich weiß nicht mehr genau, wonach. Eher schwefelig, würde ich sagen. Ich hatte schon gar keine Hoffnung mehr. Diesmal haben wir allerdings den Bokashi im Eimer gelassen, bis auch wirklich keine Sickerflüssigkeit mehr rauskam. Also ca. einen Monat, nachdem der Eimer voll war. Und dann haben wir ihn im Garten in zwei große Eimer mit Erde geschichtet: erst Erde, dann Bokashi, dann Erde. Der Bokashi selbst roch da gar nicht so extrem wie die Sickerflüssigkeit, eher wie völlig vergorener Sauerkraut.

Und was soll ich sagen? Ich habe nach anderthalb Wochen neugierig drin rumgestochert. Ich stocherte und stocherte und fragte mich schon, wie tief die Bokashi-Schicht wohl lag. Bis mir auffiel, dass die Erde nicht die ursprünglich hellere Farbe hatte sondern ein tiefdunkles Braun, fast Schwarz. Dazwischen waren hier und da noch ein paar wenige Bokashireste zu entdecken. Es war tatsächlich schon fast vollständig umgesetzter Kompost! Das spornte uns an, auch den vergessenen Haufen noch einmal umzugraben. Und auch da – kein Bokashi mehr. Fantastisch!

Mein erstes Fazit, denn der Pflanztest steht ja noch aus, ist also: Ja, Bokashi funktioniert bei uns. Allerdings mit ein paar Macken. Ich versuch mal, die bisherigen Aspekte aufzuzählen:

Positiv

  • Ein Großteil des Hausbiomülls kann verwertet werden.
  • Während des Gärvorgangs riecht es nicht! Auch die Sickerflüssigkeit ist luftdicht abgeschlossen, so lange der Hahn nicht geöffnet wird.
  • Theoretisch kann die Sickerflüssigkeit im Haushalt verwendet werden. Wir haben es beim ersten Versuch einmal probiert und keine nennenswerten Vorteile entdecken können. Ich glaube, dass ein, zwei Tage später die selten blühende Zimmerpflanze plötzlich doch blühte, könnte auch Zufall gewesen sein.
  • Aus Bokashi wird Kompost in insgesamt ca. zwei Monaten!

Negativ bzw. optimierungsbedürftig

  • Die Sickerflüssigkeit ist ein Unsicherheitsfaktor. 
  • Der Bokashi muss doch länger ruhen als gedacht. Das heißt, um durchgängig Bokashi herzustellen, braucht man mindestens zwei Eimersets.
  • Die Eimer zu säubern ist die Pest.

Ich bin gespannt, wie es sich mit der Sickerflüssigkeit beim nächsten Mal verhält. Der dritte Versuch startet in Kürze 😉

Unser erstes Bokashi

Wie ich schon im letzten Beitrag erzählt habe, haben wir seit nun drei Wochen unseren ersten Bokashi im Haushalt. Nein, das ist keine asiatische Hasenart. Bokashi ist japanisch und bedeutet so viel wie „fermentiertes organisches Material“. Der Deutsche würde vielleicht Sauerkraut dazu sagen 😉 Nach meinem Verständnis ist hier mit Haushaltsbokashi aber noch etwas mehr als nur das Fermentieren gemeint, nämlich das Kompostieren von Biomüll durch Fermentieren und mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen (EM). EM-Experten mögen es mir nachsehen. Ich bin da absoluter Laie und lediglich neugierig, ob und wie das Ganze funktioniert.

Geliebäugelt habe ich mit dem Konzept schon vor einiger Zeit, aber da wir nicht mal eine Hand voll Grünpflanzen in der Wohnung haben, konnten wir uns nicht so wirklich vorstellen, konsequent unseren Biomüll zu kompostieren, ohne davon letztendlich profitieren zu können. Der Schrebergarten gibt dem Ganzen einen Sinn 😉 Aber nur für einen Versuch gleich eine ganze Ausstattung für umme 80€ zu kaufen? Das geht auch mir etwas zu weit. Deswegen haben wir für den Anfang eine DIY-Variante gewählt. Man möge es uns nachsehen, dass die Ästhetik hier nicht so ganz im Vordergrund steht (am Ende geht es ja doch nur um Müll).

An Material haben wir verwendet:

  • 2 15l-Mischeimer aus dem Baumarkt
  • 1 Deckel
  • 1 Ablaufhahn (Internet, aber auch im Baumarkt erhältlich)
  • etwas Textiltape

Außerdem benötigt man einen Bohreraufsatz für den Ablaufhahn (hier glaube ich 2cm Durchmesser) und einen normalen Bohrer.

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Zuerst wird das Loch für den Ablauf in einen Eimer gebohrt.

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Bei uns ist der Eimer natürlich gleich eingerissen… deswegen kam gleich das Textiltape auf der Innenseite zum Einsatz.

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Dann werden in den anderen Eimer Löcher in den Boden gebohrt.

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Wie im folgenden Bild zu erkennen ist, sind auch hier einige Löcher eingerissen, welche wir getaped haben. Ich würde beim nächsten Mal entweder nur am Rand Löcher bohren, wo der Boden etwas fester ist, oder die Stellen vorher mit Tape abkleben, die gebohrt werden sollen.

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Wenn die beiden Eimer ineinander gesteckt werden, sieht das dann so aus. Eventuell muss man noch ein paar Marmeladengläser o.ä. als Abstandhalter hineinstellen, damit der obere Eimer nicht auf dem Ablaufhahn aufsetzt. Dabei bildet sich am oberen Rand eine kleine Ritze. Wir haben das jetzt erst mal so gelassen, aber ich denke, es wäre besser, wenn man die durch Tape o.ä. abdichtet. Dazu später mehr.

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Dann kann es im Prinzip losgehen. Es kommt eine dünne Schicht Biomüll hinein, anschließend eine Hand voll EM-Bokashi. Das ist ein mit EM geimpfter Spreu. Ich habe zwar später noch gelesen, dass man den Biomüll vorher möglichst klein schneiden soll, aber wir haben das nicht getan, und ich glaube, es funktioniert trotzdem. Wichtig ist dann wahrscheinlich, dass der Biomüll dann immer gut gepresst wird, so dass keine Luft dazwischen bleibt.

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Anschließend kommt ein mit Sand gefüllter Plastiksack als Gewicht und Abdichtung dadrüber sowie der Deckel drauf.

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An Biomüll haben wir so ziemlich alles reingetan, was wir produziert haben. Sogar Schalen von Zitrusfrüchten und Gekochtes.

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Nach genau zwei Wochen war der Eimer voll. Seit einer Woche „ruht“ der Bokashi also, und seit gestern fließt die Sickerflüssigkeit unten durch die Bohlöcher raus. Wir konnten gestern 80ml abschöpfen. Diese Flüssigkeit sieht aus wie zu schwacher Kaffee und riecht wie stark vergorener Gemüsesaft – also sehr alkoholisch. Den Geruch nimmt man aber erst wahr, wenn man sehr nah herangeht. Auf der Oberfläche sind kleine weiße Flöckchen. Ich habe nun gelesen, dass diese Flüssigkeit sich bei Sauerstoffzufuhr schnell zersetzt und dann anfängt zu stinken. Das tut sie in unserem Fall zwar nicht, aber wegen der oben genannten Ritze durch das Höherstellen des inneren Eimers würde ich diese also in Zukunft abdichten.

Die Flüssigkeit habe ich mit 8l Wasser verdünnt (also 1:100) und damit erst mal die Pflanzen gegossen. Den Rest habe ich den Duschabfluss gegossen. Ich habe nun gelesen, dass man das Ganze bei der Abflussreinigung für eine bessere Wirkung unverdünnt verwenden soll. Kein Problem. Der Bokashi sickert ja wahrscheinlich noch ein Weilchen.

Wenn keine Sickerflüssigkeit mehr nachkommt, muss der Bokashi dann in Erde eingebuddelt oder in einer licht- und luftdichte Tüte gepackt werden und ruhen. In Erde ca. 2-3 Wochen, in der Tüte ca. 3 Monate. So weit sind wir ja noch nicht. Ich werde dann natürlich berichten.