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Windelmanufaktur revisited

Ich habe es ja schon damals gesagt: Die Windel von der Windelmanufaktur (oder liebevoll WMW genannt) läuft außer Konkurrenz. Jetzt natürlich um so mehr, da Stephanie und ich ja mit den Stoffwindelexperten Partnerinnen und Kolleginnen sind. Dennoch berichte ich gerne von den Neuigkeiten aus dem Dresdener Atelier.

DSC_6136Als wir Stephanie und ihre Familie im Januar besucht haben, gab sie mir für das bald Neugeborene noch Testmaterial mit. Bis dahin kannte ich die Größe 1 der WMW ja nur theoretisch, da es sie zu Wickelzeiten der Großen noch nicht gab. Die WMW Gr. 1 ist eigentlich nicht explizit für Neugeborene konzipiert. Stephanie empfiehlt sie ab ca. 4kg. Da unser Sohn mit 4kg zur Welt kam, konnten wir sie also von Beginn an testen.

Alter: 3 Wochen
Alter: 3 Wochen

Allerdings muss ich sagen, dass die ersten Wochen tatsächlich noch etwas tricky waren, und wir eher andere Windeln und Überhosen vorgezogen haben. Die Innenwindel ließ sich trotz verkürzendem Knoten in den Gummibändern noch nicht ganz perfekt anpassen. Es wurde zwar hin und wieder auch außen nass, aber einen Muttermilchstuhlunfall (ja, wir lieben die deutsche Sprache) gab es nie. Nach ca. 4 Wochen, mit 5 kg, hat die WMW dann super gepasst. Bis heute, also nach 4 Monaten, haben wir die Außenwindel noch keine fünf Mal gewaschen. Auch die Innenwindel muss nur selten ausgetauscht und stattdessen ausgelüftet werden.

DSC_6152Apropos Innenwindel. Wusstet Ihr schon, dass es die WMW nun auch in Natur pur gibt? Ein großer Wunsch war ja sowohl von Stephanie als auch von vielen Kundinnen, dass die WMW auch ohne Kunstfasern auskommt. Nachdem Stephanie für die Innenseite der Außenwindel bereits ein wunderbares Baumwoll-Sherpa als Alternative zu Fleece gefunden hat, hat sie nach langer Tüftelei nun eine Innenwindel aus Wolle im Programm. Diese Merinowolle ist ganz weich und schmiegt sich deshalb genau so schön an wie die Innenwindel aus Polyester und PUL. Natürlich muss man diese dann auch pfleglicher behandeln (Wollwäsche und Fettkur), aber dafür bekommt man die schönste kunstfaserfreie Stoffwindel an den Hintern des Kindes, die es meines Wissens auf dem Markt gibt.

Was soll ich denn noch zu der WMW sagen? Wenn man denkt, es geht nicht mehr schöner, dann setzt Stephanie noch einen drauf. Ich sag’s lieber in Bildern:

Seit geraumer Zeit stellt Stephanie auch Sondermodelle aus Tragetuchstoffen her, und ganz neuerdings gibt es eine Kooperation mit der britischen Firma Oscha Slings. WMW-Fans haben also keine Chance, sich dem neuen Zauber zu entziehen.

Was visuell vielleicht nicht ganz so aufregend aber nicht minder fabelhaft ist, ist die nun große Vielfalt an Einlagen. Stephanie investiert viel Zeit und Experimentierfreude in die Auswahl der Saugmaterialien. Mittlerweile kann man vom klassischen Baumwollfrottee bis hin zum Hightech-Zorb II wählen und kombinieren. Neu sind die Hanf-Prefolds und -Einlagen, die superweich, dünn und sehr saugstark sind. Auch Bambusviskose gibt es nun in verschiedenen Ausführungen. Zu meinen Lieblingen gehört die Frotteeeinlage aus Bambusviskose und die Hanfeinlage.


DSC_6267Außerdem durfte ich nun endlich mal die Stilleinlagen von Stephanie testen. Diese sind außen aus PU-beschichtetem Polyester und auf der Innenseite aus hautfreundlichem Biobaumwoll-Sherpa. Innen drin gibt es schnell saugendes Microfleece. Ich finde die Einlagen von der Größe her genau richtig. Da wir nur auf der Leine trocknen, werden sie nicht butterweich, deswegen stehen die Ränder am Anfang immer noch etwas ab und sind durch BH und Kleidung sichtbar. Aber nach ein paar Minuten passen sie sich durch die Körperwärme der Brustform an und sind nicht mehr spürbar. DSC_6268Mich nervt bei anderen Stilleinlagen, dass ich nach dem Stillen ständig überprüfen muss, welche Seite denn nun nach außen gehört. Das ist bei den WMS 😉 nicht notwendig. Außen ist ja bunt.

Was gehört noch in eine Windelmanufaktur-Ausstattung? Richtig. Wetbags und Wickelunterlagen. Da passt die streng gemusterte XL-Nasstasche ideal in unseren Haushalt, denn wir benutzen keinen Wickeltisch. Wir wickeln einfach da, wo es gerade passt. Und da ist so ein Wetbag, welches leicht zu transportieren ist, ideal. Im Moment hat der Kleine seinen Lieblingsplatz auf dem Wohnzimmerteppich und kuscheligem Lammfell. Ist der Sack voll, macht der Inhalt die 7kg-Waschtrommel zu 2/3 voll. Genau richtig für unsere Waschroutine.

Die Wickelunterlage ist so toll, dass unser Sohn schon anfängt zu strahlen, wenn er sie sieht. Juhuu, jetzt wird gewickelt! Kein Scherz, er liebt es, gewickelt zu werden. Deswegen tue ich mich sehr schwer damit, das Thema windelfrei mal konsequenter anzugehen. Die Wickelunterlage lässt sich klein zusammenrollen. Die Liegefläche ist kuschelig weich, und wenn es doch mal einen kleinen Unfall geben sollte, hält sie durch die mittige PU-Schicht dicht.

Einige Artikel von der Windelmanufaktur sind nun in Online-Shops zu finden. Zum Beispiel:

Die Windel bekommt man fast ausschließlich bei der Windelmanufaktur direkt (Ausnahme: Kivanta).

Neugeborenen-Überhosen: Blueberry Capri, Milovia und Rumparooz

DSC_7192Wenn man sich fragt, ob es sich eigentlich lohnt, Neugeborenenwindeln anzuschaffen, dann steht beim Pro und Contra eine gute Passform hohen Investitionskosten gegenüber. Ich habe mich beim ersten Kind ja gegen die Passform bzw. für eine moderate Geldinvestition entschieden und gleich mit mitwachsenden Windeln angefangen. Damals (huch, wie das klingt…) gab es allerdings auch noch nicht die große Bandbreite an Neugeborenenwindeln. Jetzt beim zweiten Kind habe ich es mit der DSC_6722Passform probiert und bin mittlerweile zu dem Entschluss gekommen, dass die Passform siegt. Es ist einfach komfortabler mit so einer kleinen Windel zu wickeln und sich keine Gedanken über überstehende Enden, dicke Hintern oder Faltwülste zu machen.

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Pop-in New Gen V2

popv2_01Seit einigen Wochen ist sie da, die neue Pop-in. Man könnte meinen, es herrscht ein Wettrüsten zwischen den beiden Briten Totsbots (Easyfit) und Close Parent (Pop-in), da die Easyfit ja auch erst kürzlich mit einer neuen, verbesserten Version erschienen ist.

Über die Pop-in New Gen V1 (bzw. insgesamt die 3. Version von Close Parent… da steige doch einer mal durch…) habe ich ja bereits vor einiger Zeit berichtet. Bis heute bin ich bis auf die damals beschriebenen Mängel sehr zufrieden damit. Was wäre also daran zu verbessern?

Die größten Kritikpunkte bei der ersten New Gen waren zum einen der harte Wäscheklett im Rücken sowie die recht festen Bündchen (vorne klappte sich die Innenlasche öfter mal nach vorn). Die Bundweite der Windel ist eher auf schmale Kinder ausgerichtet gewesen. Unsere Tochter konnte sie bis zum Schluss tragen, gehört aber wahrscheinlich eher zu einer Minderheit, was dies anbelangt. Was mich persönlich ab und zu störte, war das kleine Saugpolster in der Außenhülle. Es verhinderte in der Regel ein nochmaliges Verwenden. Die Pop-in ist also eher eine AIO als eine AI2.

Was Close Parent nun tatsächlich verbessert hat:

  • Die Bündchen sind weicher und vor allem elastischer. Das macht die Windel weitaus flexibler als vorher. Die Gesamtgröße hat sich nicht geändert, aber durch die elastischeren Bündchen lassen sich eventuell auch speckigere Kinder wickeln, ohne dass etwas einschneidet.
  • Der vordere Gegenklett zum Festmachen der Windel ist insgesamt minimal breiter, so dass die Bundweite bis ins Letzte ausgereizt werden kann.
  • Die Laschen sind mit einem Gummibund versehen. Das heißt, sie rutschen nicht nach außen. Dies ist meiner Meinung nach die beste Veränderung an der Windel.
  • Der harte Wäscheklett ist weg. Stattdessen sind unter der hinteren Lasche an beiden Seiten Gegenkletts versteckt, die man bei Bedarf durch ein Loch in der Lasche hervorziehen kann. Finde ich jetzt etwas aufwändig, aber den Zweck, sich damit nicht die Haut aufzureiben, erfüllt es auf alle Fälle.

Was Close Parent verändert hat (und wo ich relativ leidenschaftslos bin):

  • Die hinteren Knöpfe zum Festmachen der Einlage sind durch schmale Bändchenknöpfe, wie sie für den Booster verwendet werden, ersetzt worden. Das macht die V2 inkompatibel mit der V1 🙁 Diese Veränderung hat wohl zum Zweck, weniger Abdrücke zu hinterlassen. Ich hatte allerdings vorher nicht den Eindruck, dass diese von den hinteren Befestigungsknöpfen kommen, sondern – wenn überhaupt – vom Wäscheklett.
  • Die Einlage ist jetzt in türkis. Wahrscheinlich nur, um V1 von V2 unterscheiden zu können.
  • Die Einlage ist am Rückenende breiter, da sie da nicht mehr durch ein Gummibündchen gestrafft ist (das hatte ich im alten Bericht falsch beschrieben).

Was leider nicht verändert wurde:

  • Das kleine Saugpad in der Außenhülle ist leider immer noch da.

Was ich an den Pop-ins immer wieder großartig finde, ist der Stil, mit dem Designs umgesetzt werden. Die gemusterten Windeln sind einfach toll.

Hier könnt ihr die Galerie mit der neuen Version und einige Vergleichsfotos mit einem Rezensionsstück von 2012 sehen:

Die V2 ist unifarben für 23€ und gemustert für ca. 26€ zu haben und damit teurer als das alte Modell. Wer also schon mit der V1 zufrieden war, sollte jetzt zuschlagen, weil sie gerade herunter gesetzt sind. Erhältlich ist sie sowohl bei meinem Sponsor

als auch bei:

 

Trainer im Vergleich

Vor einigen Wochen habe ich bereits angekündigt, dass hier ein paar Trainer Einzug gefunden haben. Zu allererst muss ich sagen, habe ich mich schon gefragt, was Trainer überhaupt bringen. Sollte ein Kind nicht einfach so lange Windeln tragen, wie es Windeln benötigt (wenn überhaupt)? Ist es für das Kind nicht sinnvoller, am Schlüpfer die Nässe zu spüren als an einer quasi-Windel? Nun, ich bin noch nicht ganz zu einem Schluss gekommen. Ich vermute, dass es mal wieder von Kind zu Kind aber auch von der Situation abhängig ist, ob ein Trainer Sinn macht oder nicht.

Hier ist es so: Wir haben vom späten Nachmittag bis zum Schlafengehen die Ohne-Windel-Zeit. Wenn ich das Kind frage, ob es einen Schlüpfer anziehen will, dann greift es in der Regel zum echten Schlüpfer. Dieser bleibt auch meistens trocken. Wenn es aber muss, dann wird der Schlüpfer auch ab und zu mal nass. Zu Hause finde ich das vollkommen okay. Da sie dann eh keine Hose anhat, kann man einfach die Wäsche wechseln, und gut ist. Unterwegs fände ich das schon eher nervig, da dann eventuell auch die Hose nass wird.

Einmal wollten wir auf den Spielplatz, und das Kind rief ganz unerwartet: „Ich möchte einen Schlüpfer anziehen!“ Ich konnte es noch dazu überreden, einen Trainer anzuziehen, da ICH der Sache noch nicht ganz traue. Dass es bescheid sagen soll, wenn es  muss, weiß das Kind. Als es also mitten auf dem Kletterparcours war, rief es: „Ich muss mal!“ Ja, was nun? Es blieb ja nichts anderes übrig, als den gesamten Parcours weiterzuklettern. Wir sind also anschließend aufs Klo, und tatsächlich war der Trainer schon nass – die Klamotten aber trocken. Aha! Dafür sind sie also gut! Ich denke also, man braucht nicht für die gesamte Zeit des Trockenwerdens Trainer, sondern vielleicht nur für unterwegs als Backup.

Hier sind die von uns bislang getesteten:

Pop-in Cool Fit

Der Pop-in Trainer, gesponsort von Stoffywelt.de sieht aus wie ein Schlüpfer. Die Außenschicht ist eine Mischung aus Polycotton und Baumwolle. Darin folgt eine PU-beschichtetes Polyester, eine Saugeinlage aus Mikrofaser und eine abschließende Innenschicht aus einem meshartigem Polyester, der sich sehr hautfreundlich und trocken anfühlt. Es gibt glaube ich auch „Cosy Fit“ Modelle, die innen mit samtartigem Velours ausgekleidet sind. Die Beinausschnitte sind elastisch eingefasst. Die Pop-in gibt es in vier Größen. Wir haben die Größe XL (ab 2,5 Jahre) genommen. Im Beinabschluss passt sie wunderbar. Vorne beult sie etwas aus (vielleicht weil es ein Jungsmodell ist?), und insgesamt bietet sie sehr viel Bewegungsfreiheit. Die Bilder zeigen es ja.

Erhältlich ist der Trainer für ca. 12-16€ bei

und auch bei:

 Blueberry Trainer

Der Blueberry Trainer folgt wie der von Pop-in dem Prinzip, einem Schlüpfer möglichst nahe zu kommen. Er unterscheidet sich darin, dass er breite Bein- und Bauchbündchen mit verstecktem Gummizug aus einem Baumwoll/Polyester-Gemisch (50/50) hat. Der Schlüpfer an sich ist außen ebenfalls aus Baumwolle/Polyester und innen aus einem weichem Baumwoll/Polyester-Velours (80/20). Im Schrittbereich ist zwischen den beiden Schichten eine saugende Schicht aus Polyester eingenäht. Wir haben die Größe M von insgesamt drei Größen. Obwohl diese bis ca. 15,5kg empfohlen wird, ist sie bei uns mit 14kg recht knapp. Die Beinbündchen schnüren etwas ein, und das, obwohl unsere Tochter mittlerweile recht schlanke Oberschenkel hat.

Erhältlich ist der Trainer für ca. 16€ bei

Flip Training Pants

Der Flip Trainer aus dem Hause Cotton Babies, die auch die BumGenius Windeln herstellen, folgt dem All-In-Two-Prinzip. Das heißt, er besteht aus einer PU-beschichteten Überhose aus Polyester, die seitlich mit auswechselbaren elastischen Knopfbändern geschlossen werden. Die Überhose ist durch die Seitenteile in der Weite und durch die vorderen Snaps in der Leibhöhe größenverstellbar – ist also mitwachsend. Innen kann man Bio-Baumwollpads einkletten. Diese haben an einem Ende Falzstellen und entsprechende Kletts, so dass sie auch geknickt eingeklettet werden können. In der Praxis können die Pads also ausgetauscht werden, sobald sie eingenässt wurden, ohne dass man gleich den ganzen Trainer wechseln muss. Unsere Tochter schwankte zwischen der kleinen und großen Seiteneinstellung sowie der mittleren und großen Leibhöheneinstellung.

Der Flip Trainer kosten im Set (1 Überhose + 3 Pads) 34,50€ und ist erhältlich bei

Unser Favorit

Von diesen dreien ist es ganz klar die Pop-in, die als Alternative zum Schlüpfer akzeptiert wird. Der Blueberry Trainer zwickt anscheinend – vielleicht ist er auch einfach nur zu eng -, und der Flip Trainer wird hier als Windel identifiziert und im Schlüpferfach geflissentlich ignoriert.

Was ich an der Traineridee ziemlich umständlich finde: Wenn mal was ins Höschen gegangen ist, muss man es ja auswechseln. Das heißt im Winter unterwegs: Stiefel ausziehen, Hose ausziehen, Strumpfhose ausziehen, nassen Trainer ausziehen… und dann das ganze wieder an. Uff. Da ist so ein Flip Trainer natürlich ziemlich komfortabel, da man ihn seitlich aufknöpfen kann. Aber wenn der nicht als Schlüpfer durchgeht, kann man auch gleich eine Windel nehmen, oder?

TotsBots Easyfit BOB

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Seit einer Woche ist sie erhältlich, und viele passionierte Stoffwicklerinnen scharren bereits mit den Hufen; warten auf erste Urteile und Vergleiche… Ich hoffe, ich kann euch mit meinem ersten Eindruck etwas Klarheit verschaffen.

Also, wie schon angekündigt, ist diese mitwachsende AIO nun in der vierten Generation erhältlich. Die dritte habe ich bereits vorgestellt. Ich muss gestehen, ich fand sie okay, aber sie war jetzt auch nicht der Hit. Sie wurde grundsätzlich noch zusätzlich bestückt, damit sie zuverlässig eingesetzt werden konnte. Das machte sie dann leider nicht mehr so schmal wie sie eigentlich hätte sein können. Außerdem machte es sie auch nicht unbedingt attraktiver, 100%ig aus Polyester hergestellt zu sein.

Deswegen heißt die aktuelle auch BOB – Best of Both. Da die Version Numero Zwei noch einen Bambusviskosekern hatte, dem anscheinend genügend Kundinnen hinterhergeweint haben, gibt es nun eine Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwolle und einen Saugkern aus Mikrofaser. Der Minkeeflausch ist von der Bildfläche verschwunden. Wie der Materialmix umgesetzt wurde, zeige ich euch jetzt.

Der Außenstoff aus Polyester mit innenliegender PUL-Beschichtung ist sehr weich und geschmeidig, wie auch beim Vorgänger. Die Windel lässt sich in der Leibhöhe zweifach verkleinern. Für die Tailleneinstellung sorgt ein sehr guter Klett, natürlich mit Wäscheklett auf der Innenseite. Ich bin normalerweise Fan von Druckknöpfen, aber die von TotsBots sind meiner Meinung nicht so überzeugend. Stattdessen sticht der Klett im Vergleich zu anderen Marken besonders hervor. Ich glaube, die BOB ist insgesamt einen Tick großzügiger geschnitten als die V3. Einen direkten Vergleich werde ich demnächst vornehmen.

Verstellbare Leibhöhe
Verstellbare Leibhöhe

Die Bündchen an Bein und Rücken sind sehr elastisch. Ich war am Bein zuerst überrascht, dass sich das Gummi so leicht auseinander ziehen lässt. Im ersten Tragetest hat sich diese Eigenschaft zum Vorteil erwiesen, denn es gab keine Abdrücke oder Striemen, und trotzdem war die Windel bei jeder Bewegung dicht. Ich hoffe nur, dass die Bündchen auch dauerhaft so elastisch bleiben.

Rückenbund
Rückenbund
Ansicht von oben
Ansicht von oben
Beinbündchen
Beinbündchen

Im folgenden Bild sieht man, dass TotsBots auch bei dieser Version unterschiedliche Materialien auf der Innenseite verwendet. Am Rückenbund ist es ein dünner, eher elastischer Polyester, an den Seiten ist es ein leicht flauschiger Mikrofaserfleece, und – das ist neu – der Saugkern hat hier eine Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwoll-Frottee. Die andere Seite ist aus Mikrofaserfleece.

Beinbündchen und Innenfutter
Beinbündchen und Innenfutter
Saugkern mit Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwolle
Saugkern mit Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwolle

Was sich im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls nicht geändert hat, ist die Pocketlösung sowie die Konstruktion des Saugkerns als doppelt lange Lasche, die gefaltet auf die Windel draufgelegt (dann mit Mikrofaserfleece obenauf) oder in die Tasche gestopft werden kann. Mir ist übrigens beim ersten Mal Stopfen passiert, dass ich in die Stoffverstärkung hineingegriffen habe, die den Außenstoff an den Snaps schützt. Ich habe mich schon gewundert, dass die Tasche so schmal ist – also im Abstand zwischen den Snapreihen. Bis ich checkte, dass sich meine Finger einfach nur verlaufen hatten. Also, aufgepasst beim Stopfen. Ist mir danach aber nicht noch mal passiert.

Saugkern-Lasche
Saugkern-Lasche

Was bei dem Saugkern besonders auffällt: Er ist voluminöser als der Vorgänger. Es fühlt sich ein wenig an, als würde man in einen trockenen Schwamm greifen. Das Volumen wird durch eine zusätzlich anknöpfbare Einlage noch vergrößert. Diese hat ebenfalls eine Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwollfrottee und eine Unterseite aus Mikrofaserfleece. Kurioserweise ist dieses Fleece um eine Nuance feiner als das fest angenähte. Keine Ahnung, warum.

Zusatzeinlage zum Anknöpfen
Zusatzeinlage zum Anknöpfen
drei Saugteile übereinander
drei Saugteile übereinander: unten Bambus/Baumwolle, mitte Mikrofaserfleece, oben Bambus/Baumwolle
verschiedene Materialien
verschiedene Materialien
Ober- und Unterseite der Zusatzeinlage
Ober- und Unterseite der Zusatzeinlage

Wenn ich also die BOB komplett nutze, kommt ein ganz schön großes Paket zustande. Es ist aber gleichzeitig ziemlich… fluffig. Heute ließ sich eine Skinny-Jeans ohne Probleme darüber ziehen. Allerdings, und jetzt kommt der Hammer: die Windel hat nach nur einem Mal Waschen vier Stunden gehalten! Gut, bei unserer Tochter sind Zeitangaben ungefähr so zuverlässig wie das Wetter hierzulande, aber sie hat während der Tragzeit sehr viel getrunken, was hin und wieder anschließend zu Überflutungen führt. Hier war sie am Ende außen minimal feucht während sie innen bereits durch und durch nass war. Man könnte also die Zusatzeinlage auch getrost weglassen, wenn man in einem etwa Dreistundenturnus wickelt.

Insgesamt hat sich die EasyFit mit der BOB wie ich finde verbessert. Das Design hat sich nicht großartig verändert. Mit dem Klett ist sie wesentlich praktikabler als mit Snaps (okay, gab’s vorher auch), und die Pocket-/Laschenfunktion ist clever gemacht (gab’s ebenfalls schon). Die Passform ist prima. Im Gegensatz zu der V3 schneidet sie nirgendwo ein, und die Saugkraft hat sich enorm verbessert, wenn auch mit Abstrichen am Paket. Das Waschen und Trocknen hat sich im Großen und Ganzen nicht so sehr verändert. Auch mit der größeren Saugkraft war die Windel innerhalb eines Tages auf der Leine trocken.

Mit Einzelpreisen ab 23€ für unifarbene Modelle gehört die AIO zum gehobenen Segment. Erhältlich ist sie hier

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und auch in vielen anderen Shops. Bitte entschuldigt, wenn ich nicht alle aufgeführt habe.

An Noten vergebe ich hier:

  • Design: 4/5
  • Praktikabilität: 5/5
  • Passform: 5/5
  • Saugkraft: 5/5
  • Waschen und Trocknen: 5/5, 5/5
  • Preis: 3/5
  • Gesamturteil: 4,6/5

Bitte beachtet, dass es sich hier um eine sehr kurzfristige Beurteilung gibt. Die Windel war erst ein Mal dran, und ich habe sie noch nicht ohne Zusatzeinlage getestet. Ergänzungen folgen also vielleicht noch. Genau so wie… (Trommelwirbel) Aktionsfotos! Yay!