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Trainer im Vergleich

Vor einigen Wochen habe ich bereits angekündigt, dass hier ein paar Trainer Einzug gefunden haben. Zu allererst muss ich sagen, habe ich mich schon gefragt, was Trainer überhaupt bringen. Sollte ein Kind nicht einfach so lange Windeln tragen, wie es Windeln benötigt (wenn überhaupt)? Ist es für das Kind nicht sinnvoller, am Schlüpfer die Nässe zu spüren als an einer quasi-Windel? Nun, ich bin noch nicht ganz zu einem Schluss gekommen. Ich vermute, dass es mal wieder von Kind zu Kind aber auch von der Situation abhängig ist, ob ein Trainer Sinn macht oder nicht.

Hier ist es so: Wir haben vom späten Nachmittag bis zum Schlafengehen die Ohne-Windel-Zeit. Wenn ich das Kind frage, ob es einen Schlüpfer anziehen will, dann greift es in der Regel zum echten Schlüpfer. Dieser bleibt auch meistens trocken. Wenn es aber muss, dann wird der Schlüpfer auch ab und zu mal nass. Zu Hause finde ich das vollkommen okay. Da sie dann eh keine Hose anhat, kann man einfach die Wäsche wechseln, und gut ist. Unterwegs fände ich das schon eher nervig, da dann eventuell auch die Hose nass wird.

Einmal wollten wir auf den Spielplatz, und das Kind rief ganz unerwartet: „Ich möchte einen Schlüpfer anziehen!“ Ich konnte es noch dazu überreden, einen Trainer anzuziehen, da ICH der Sache noch nicht ganz traue. Dass es bescheid sagen soll, wenn es  muss, weiß das Kind. Als es also mitten auf dem Kletterparcours war, rief es: „Ich muss mal!“ Ja, was nun? Es blieb ja nichts anderes übrig, als den gesamten Parcours weiterzuklettern. Wir sind also anschließend aufs Klo, und tatsächlich war der Trainer schon nass – die Klamotten aber trocken. Aha! Dafür sind sie also gut! Ich denke also, man braucht nicht für die gesamte Zeit des Trockenwerdens Trainer, sondern vielleicht nur für unterwegs als Backup.

Hier sind die von uns bislang getesteten:

Pop-in Cool Fit

Der Pop-in Trainer, gesponsort von Stoffywelt.de sieht aus wie ein Schlüpfer. Die Außenschicht ist eine Mischung aus Polycotton und Baumwolle. Darin folgt eine PU-beschichtetes Polyester, eine Saugeinlage aus Mikrofaser und eine abschließende Innenschicht aus einem meshartigem Polyester, der sich sehr hautfreundlich und trocken anfühlt. Es gibt glaube ich auch „Cosy Fit“ Modelle, die innen mit samtartigem Velours ausgekleidet sind. Die Beinausschnitte sind elastisch eingefasst. Die Pop-in gibt es in vier Größen. Wir haben die Größe XL (ab 2,5 Jahre) genommen. Im Beinabschluss passt sie wunderbar. Vorne beult sie etwas aus (vielleicht weil es ein Jungsmodell ist?), und insgesamt bietet sie sehr viel Bewegungsfreiheit. Die Bilder zeigen es ja.

Erhältlich ist der Trainer für ca. 12-16€ bei

und auch bei:

 Blueberry Trainer

Der Blueberry Trainer folgt wie der von Pop-in dem Prinzip, einem Schlüpfer möglichst nahe zu kommen. Er unterscheidet sich darin, dass er breite Bein- und Bauchbündchen mit verstecktem Gummizug aus einem Baumwoll/Polyester-Gemisch (50/50) hat. Der Schlüpfer an sich ist außen ebenfalls aus Baumwolle/Polyester und innen aus einem weichem Baumwoll/Polyester-Velours (80/20). Im Schrittbereich ist zwischen den beiden Schichten eine saugende Schicht aus Polyester eingenäht. Wir haben die Größe M von insgesamt drei Größen. Obwohl diese bis ca. 15,5kg empfohlen wird, ist sie bei uns mit 14kg recht knapp. Die Beinbündchen schnüren etwas ein, und das, obwohl unsere Tochter mittlerweile recht schlanke Oberschenkel hat.

Erhältlich ist der Trainer für ca. 16€ bei

Flip Training Pants

Der Flip Trainer aus dem Hause Cotton Babies, die auch die BumGenius Windeln herstellen, folgt dem All-In-Two-Prinzip. Das heißt, er besteht aus einer PU-beschichteten Überhose aus Polyester, die seitlich mit auswechselbaren elastischen Knopfbändern geschlossen werden. Die Überhose ist durch die Seitenteile in der Weite und durch die vorderen Snaps in der Leibhöhe größenverstellbar – ist also mitwachsend. Innen kann man Bio-Baumwollpads einkletten. Diese haben an einem Ende Falzstellen und entsprechende Kletts, so dass sie auch geknickt eingeklettet werden können. In der Praxis können die Pads also ausgetauscht werden, sobald sie eingenässt wurden, ohne dass man gleich den ganzen Trainer wechseln muss. Unsere Tochter schwankte zwischen der kleinen und großen Seiteneinstellung sowie der mittleren und großen Leibhöheneinstellung.

Der Flip Trainer kosten im Set (1 Überhose + 3 Pads) 34,50€ und ist erhältlich bei

Unser Favorit

Von diesen dreien ist es ganz klar die Pop-in, die als Alternative zum Schlüpfer akzeptiert wird. Der Blueberry Trainer zwickt anscheinend – vielleicht ist er auch einfach nur zu eng -, und der Flip Trainer wird hier als Windel identifiziert und im Schlüpferfach geflissentlich ignoriert.

Was ich an der Traineridee ziemlich umständlich finde: Wenn mal was ins Höschen gegangen ist, muss man es ja auswechseln. Das heißt im Winter unterwegs: Stiefel ausziehen, Hose ausziehen, Strumpfhose ausziehen, nassen Trainer ausziehen… und dann das ganze wieder an. Uff. Da ist so ein Flip Trainer natürlich ziemlich komfortabel, da man ihn seitlich aufknöpfen kann. Aber wenn der nicht als Schlüpfer durchgeht, kann man auch gleich eine Windel nehmen, oder?

TotsBots Stretchy Wrap

tb_bob_02Und hier kommt die neue Überhose von TotsBots. In den Händen hält man eine weiche Doppelschicht aus Mikrofaser. Ja genau. Die Überhose lässt kein PUL an Babys Haut, denn diese wird von einem soften Innenstoff bedeckt. Die Stretchy Wrap gibt es in zwei Größen für die gesamte Wickelzeit (Gr. 1 von Geburt bis 9 kg). Wir haben für unsere bald Dreijährige natürlich die zweite Größe für ein Gewicht zwischen 4 und 16 kg.

Die Überhose hat den bewährten Klett von TotsBots, und auch die Bündchen sowie der Stoff an sich sind in den anderen Modellen wie beispielsweise der Easyfit BOB zu finden.

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Beinbündchen
Rückenbund
Rückenbund
Außenstoff
Außenstoff

Es mag vielleicht ungewöhnlich sein, dass eine Überhose auch innen mit Stoff ausgekleidet ist (ich kenne sonst nur die GroVia AI2), aber ich finde, es macht auch durchaus Sinn. Ich persönlich wische eine PUL-beschichtete Überhose eher selten aus, um sie dann noch einmal zu benutzen. Erstens bin ich dazu motorisch irgendwie nicht in der Lage und zweitens mag ich den meistens angetrockneten Uringeruch nicht. Dann doch eher ganz ausspülen und aufhängen – aber da kann man sie auch gleich waschen. Jedenfalls wird hier eine Überhose in der Regel nur wiederverwendet, wenn die Saugeinlage nicht bis unten hin durch war – deswegen liebe ich auch die GroVia Soakers, die ja TPU-beschichtet sind. Von daher ist mir das eigentlich ziemlich egal, ob man eine Überhose auswischen kann oder nicht. Ich bevorzuge dann die gefütterte Variante ohne direkten PUL-Kontakt.

Innenseite am Bein
Innenseite am Bein
Innenseite am Rücken
Innenseite am Rücken

Die Stretchy Wrap ist ja eigens für die Höschenwindel Bamboozle von TotsBots geschaffen worden, deswegen hat sie auch keine Laschen für Prefolds oder doppelte Beinbündchen. Außerdem ist sie im Schritt relativ breit geschnitten, um auch eine nachttaugliche Höschenwindel sicher zu bedecken.

Ich finde, der Stoff ist schön elastisch, so dass es sehr einfach ist, die Überhose anzulegen. Dass die Größe 2 theoretisch auch von Geburt an verwendet werden könnte, wage ich zu bezweifeln. Sie ist wirklich sehr großzügig geschnitten. Unsere Tochter hatte sie in der größten Einstellung mit einer Bamboozle ohne weitere Einlagen an, und sie warf hinten an den Beinbündchen noch Falten! Diese sind hier aber okay, weil sie auch eine große Bewegungsfreiheit zusätzlich zur Elastizität des Stoffes ermöglichen. Jedenfalls gab es null Abdrücke – was will man mehr?

Zum Waschverhalten: Wichtig ist natürlich, dass man den Wäscheklett nicht vergisst. Ich kann auch mangels Erfahrungswerte nicht sagen, wie gut oder schlecht sich Flecken aus dem Innenstoff herauswaschen lassen. Ansonsten ist Waschen und Trocknen hier ein leichtes Unterfangen. Die Überhose kommt quasi trocken aus der Waschmaschine heraus.

Klett mit Wäscheklett
Klett mit Wäscheklett

Preislich liegt die Stretchy Wrap mit ca. 15€ (uni) bis 16€ (gemustert) im oberen Segment der Mikrofaser-Überhosen. Für Leute, die wie ich lieber zu einer neuen Überhose greifen als eine Duftnote mehr in Kauf zu nehmen, könnte das etwas teurer werden. Insgesamt sind aber natürlich aufgrund des schnellen Trocknens gar nicht so viele nötig.

Erhältlich ist die Stretchy Wrap sowohl hier

die_besten_stoffwindeln

als auch hier:

Insgesamt ist die Stretchy Wrap eine 1-A-Höschenwindel-Überhose. Ich würde sie eher weniger für lose Saugeinlagen verwenden, da diese eventuell auf dem glatten Innenfutter hin- und herrutschen könnten. Die bei TotsBots erhältlichen Einlagen wie dieser Booster hier, den es auch in doppelter Länge gibt, könnte man auch mit dieser Überhose verwenden. Ob sie rutschen oder nicht, konnte ich noch nicht austesten. Ich werde berichten.

BOB-Booster aus Mikrofaser und Bambusviskose/Baumwolle
BOB-Booster aus Mikrofaser und Bambusviskose/Baumwolle

Punktemäßig kommt sie eigentlich genau so weg wie die Easyfit BOB:

  • Design: 4/5
  • Praktikabilität: 5/5
  • Passform: 5/5
  • Waschen und Trocknen: 5/5, 5/5
  • Preis: 3/5
  • Gesamturteil: 4,6/5

TotsBots Easyfit BOB

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Seit einer Woche ist sie erhältlich, und viele passionierte Stoffwicklerinnen scharren bereits mit den Hufen; warten auf erste Urteile und Vergleiche… Ich hoffe, ich kann euch mit meinem ersten Eindruck etwas Klarheit verschaffen.

Also, wie schon angekündigt, ist diese mitwachsende AIO nun in der vierten Generation erhältlich. Die dritte habe ich bereits vorgestellt. Ich muss gestehen, ich fand sie okay, aber sie war jetzt auch nicht der Hit. Sie wurde grundsätzlich noch zusätzlich bestückt, damit sie zuverlässig eingesetzt werden konnte. Das machte sie dann leider nicht mehr so schmal wie sie eigentlich hätte sein können. Außerdem machte es sie auch nicht unbedingt attraktiver, 100%ig aus Polyester hergestellt zu sein.

Deswegen heißt die aktuelle auch BOB – Best of Both. Da die Version Numero Zwei noch einen Bambusviskosekern hatte, dem anscheinend genügend Kundinnen hinterhergeweint haben, gibt es nun eine Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwolle und einen Saugkern aus Mikrofaser. Der Minkeeflausch ist von der Bildfläche verschwunden. Wie der Materialmix umgesetzt wurde, zeige ich euch jetzt.

Der Außenstoff aus Polyester mit innenliegender PUL-Beschichtung ist sehr weich und geschmeidig, wie auch beim Vorgänger. Die Windel lässt sich in der Leibhöhe zweifach verkleinern. Für die Tailleneinstellung sorgt ein sehr guter Klett, natürlich mit Wäscheklett auf der Innenseite. Ich bin normalerweise Fan von Druckknöpfen, aber die von TotsBots sind meiner Meinung nicht so überzeugend. Stattdessen sticht der Klett im Vergleich zu anderen Marken besonders hervor. Ich glaube, die BOB ist insgesamt einen Tick großzügiger geschnitten als die V3. Einen direkten Vergleich werde ich demnächst vornehmen.

Verstellbare Leibhöhe
Verstellbare Leibhöhe

Die Bündchen an Bein und Rücken sind sehr elastisch. Ich war am Bein zuerst überrascht, dass sich das Gummi so leicht auseinander ziehen lässt. Im ersten Tragetest hat sich diese Eigenschaft zum Vorteil erwiesen, denn es gab keine Abdrücke oder Striemen, und trotzdem war die Windel bei jeder Bewegung dicht. Ich hoffe nur, dass die Bündchen auch dauerhaft so elastisch bleiben.

Rückenbund
Rückenbund
Ansicht von oben
Ansicht von oben
Beinbündchen
Beinbündchen

Im folgenden Bild sieht man, dass TotsBots auch bei dieser Version unterschiedliche Materialien auf der Innenseite verwendet. Am Rückenbund ist es ein dünner, eher elastischer Polyester, an den Seiten ist es ein leicht flauschiger Mikrofaserfleece, und – das ist neu – der Saugkern hat hier eine Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwoll-Frottee. Die andere Seite ist aus Mikrofaserfleece.

Beinbündchen und Innenfutter
Beinbündchen und Innenfutter
Saugkern mit Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwolle
Saugkern mit Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwolle

Was sich im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls nicht geändert hat, ist die Pocketlösung sowie die Konstruktion des Saugkerns als doppelt lange Lasche, die gefaltet auf die Windel draufgelegt (dann mit Mikrofaserfleece obenauf) oder in die Tasche gestopft werden kann. Mir ist übrigens beim ersten Mal Stopfen passiert, dass ich in die Stoffverstärkung hineingegriffen habe, die den Außenstoff an den Snaps schützt. Ich habe mich schon gewundert, dass die Tasche so schmal ist – also im Abstand zwischen den Snapreihen. Bis ich checkte, dass sich meine Finger einfach nur verlaufen hatten. Also, aufgepasst beim Stopfen. Ist mir danach aber nicht noch mal passiert.

Saugkern-Lasche
Saugkern-Lasche

Was bei dem Saugkern besonders auffällt: Er ist voluminöser als der Vorgänger. Es fühlt sich ein wenig an, als würde man in einen trockenen Schwamm greifen. Das Volumen wird durch eine zusätzlich anknöpfbare Einlage noch vergrößert. Diese hat ebenfalls eine Oberfläche aus Bambusviskose/Baumwollfrottee und eine Unterseite aus Mikrofaserfleece. Kurioserweise ist dieses Fleece um eine Nuance feiner als das fest angenähte. Keine Ahnung, warum.

Zusatzeinlage zum Anknöpfen
Zusatzeinlage zum Anknöpfen
drei Saugteile übereinander
drei Saugteile übereinander: unten Bambus/Baumwolle, mitte Mikrofaserfleece, oben Bambus/Baumwolle
verschiedene Materialien
verschiedene Materialien
Ober- und Unterseite der Zusatzeinlage
Ober- und Unterseite der Zusatzeinlage

Wenn ich also die BOB komplett nutze, kommt ein ganz schön großes Paket zustande. Es ist aber gleichzeitig ziemlich… fluffig. Heute ließ sich eine Skinny-Jeans ohne Probleme darüber ziehen. Allerdings, und jetzt kommt der Hammer: die Windel hat nach nur einem Mal Waschen vier Stunden gehalten! Gut, bei unserer Tochter sind Zeitangaben ungefähr so zuverlässig wie das Wetter hierzulande, aber sie hat während der Tragzeit sehr viel getrunken, was hin und wieder anschließend zu Überflutungen führt. Hier war sie am Ende außen minimal feucht während sie innen bereits durch und durch nass war. Man könnte also die Zusatzeinlage auch getrost weglassen, wenn man in einem etwa Dreistundenturnus wickelt.

Insgesamt hat sich die EasyFit mit der BOB wie ich finde verbessert. Das Design hat sich nicht großartig verändert. Mit dem Klett ist sie wesentlich praktikabler als mit Snaps (okay, gab’s vorher auch), und die Pocket-/Laschenfunktion ist clever gemacht (gab’s ebenfalls schon). Die Passform ist prima. Im Gegensatz zu der V3 schneidet sie nirgendwo ein, und die Saugkraft hat sich enorm verbessert, wenn auch mit Abstrichen am Paket. Das Waschen und Trocknen hat sich im Großen und Ganzen nicht so sehr verändert. Auch mit der größeren Saugkraft war die Windel innerhalb eines Tages auf der Leine trocken.

Mit Einzelpreisen ab 23€ für unifarbene Modelle gehört die AIO zum gehobenen Segment. Erhältlich ist sie hier

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und auch in vielen anderen Shops. Bitte entschuldigt, wenn ich nicht alle aufgeführt habe.

An Noten vergebe ich hier:

  • Design: 4/5
  • Praktikabilität: 5/5
  • Passform: 5/5
  • Saugkraft: 5/5
  • Waschen und Trocknen: 5/5, 5/5
  • Preis: 3/5
  • Gesamturteil: 4,6/5

Bitte beachtet, dass es sich hier um eine sehr kurzfristige Beurteilung gibt. Die Windel war erst ein Mal dran, und ich habe sie noch nicht ohne Zusatzeinlage getestet. Ergänzungen folgen also vielleicht noch. Genau so wie… (Trommelwirbel) Aktionsfotos! Yay!

Totsbots Bamboozle Stretch

tb_01So, weiter geht’s mit den Totsbots… Diesmal mit einer Höschenwindel. Ich habe bislang noch nicht so viele Höschenwindeln vorgestellt, auch wenn ich sie sehr gerne insbesondere nachts verwende. Wie die hu-da ist die Totsbots eine Windel aus Bambusviskose. Dieses schöne gestreifte Modell hat mir Die-besten-Stoffwindeln.de zur Verfügung gestellt.

Die Bamboozle ist bis auf den Saugkern (aus Mikrofaser) zu 100% 80% aus Bambusviskose und 20% aus Polyester, und zwar einem ganz feinmaschigem Frottee. Der Stoff ist sehr stretchig verarbeitet, so dass sie sich dem Körper sehr schön anschmiegt. Wir haben mittlerweile so einige Wäschen durch, und der Stoff ist immer noch sehr weich – trotz Lufttrocknen.

Die Höschenwindel gibt es in zwei drei Größen. Die hier abgebildete ist die zweite Größe für Kinder von ca. 4-16 kg. Durch die vorn angebrachten Snaps ist sie also ab dem ca. 2., 3. Lebensmonat bis zum Ende der Wickelzeit mitwachsend. Es gibt sie in Unifarben, und seit neustem auch im Streifendesign. Diese Farbkombi hier finde ich absolut gelungen.

Größte Einstellung
Größte Einstellung

Die Bamboozle gibt es soweit ich weiß nur in der Klettversion. Das ist auch vollkommen okay, weil ich – wie ich schon im Easyfit-Artikel geschrieben habe – kein besonders großer Fan der Totsbots-Snaps bin. Der Klett hingegen ist super! In der oberen Abbildung kann man auch sehen, dass man ihn für besonders schmale Kinder überkletten kann.

Alle Gummibündchen sind zwischen den Stofflagen versteckt verarbeitet. Sie sitzen sanft am Körper an. Doppelte oder besonders dicht anliegende Beinbündchen sind ja bei Höschenwindeln nicht nötig, weil sowieso noch eine Überhose drüber kommt.

Beinbündchen
Beinbündchen
Beinbündchen
Beinbündchen
Rückenbund
Rückenbund

In der Windel gibt es eine abnehmbare zusätzliche Einlage, die sich farblich perfekt einpasst. Ganz praktisch hier: sie wird nur vorne angeknöpft. Das hat einmal den Vorteil, dass es hinten keine Abdrücke gibt, und zum anderen, dass man die Einlage für Nach-vorn-Piesler zur Saugverstärkung einfach einmal umklappen kann.

Innenleben
Innenleben

 

Angebrachte Einlage
Angebrachte Einlage
Einlage
Einlage

Insgesamt muss die Bamboozle einige Male eingewaschen werden, bis sie ihre vollständige Saugkraft erreicht. Hier hält sie nachts mit einer zusätzlichen Bambus- oder Hanfeinlage super durch. Sie ist auch schmal genug, dass ich alle Überhosen verwenden kann.

Zum Waschen gibt es einen Wäscheklett, der verhindert, dass sich die Windel mit anderen verheddert. Trocknen tut sie etwas langsamer, aber das ist völlig normal für Windeln dieser Art.

Und klar, aufwändiger als eine AIO ist sie natürlich. Es muss ja eine Überhose drüber. Aber das Anlegen und Abnehmen der Bamboozle an sich ist nicht von einer WWW zu unterscheiden.

Preislich gesehen rangiert sie von 16€ (Gr. 1) bis 18€ (Gr. 2 und gemustert) und ist in vielen Shops erhältlich. Sowohl bei Die-besten-Stoffwindeln.de,

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als auch bei:

Insgesamt vergebe ich hierfür folgende Punkte:

  • Design: 5/5
  • Praktikabilität: 4/5
  • Passform: 5/5
  • Saugkraft: 5/5
  • Waschen und Trocknen: 5/5, 3/5
  • Preis: 4/5
  • Gesamturteil: 4,4/5

Aktionsfotos muss ich aktuell leider bis auf weiteres einstellen. Ich bin aber gerade dabei, mir eine Alternative zu überlegen. Ihr dürft gespannt sein 😉

Blueberry OS Simplex AIO (ehemals Swaddlebees)

Die Swaddlebees Simplex 2.0 ist eine meiner liebsten AIOs. Sie ist praktisch, saugstark, flexibel und dazu auch noch echt schick. Michelle von Stoffywelt.de hat mir nun die mitwachsende Version von Swaddlebees geschickt, damit ich diese auch mal testen kann. Swaddlebees? Blueberry? Ja was denn nun? Also, die Firma hatte wohl bis vor kurzem ihre Produkte zweigeteilt (ein bisschen so wie Bahlsen und Lorenz) und sich nun entschieden, alles wieder miteinander zu vereinen. Die Modelle sind geblieben, sie haben nur einen neuen Namen.

Wie unterscheidet sich die OS (=One Size) von der 2.0, abgesehen davon, dass die eine mitwächst und die andere in zwei Größen erhältlich ist? Nun, erst einmal ist die OS eine vorn zu schließende Windel, während die 2.0 ein Sidesnapper ist.

Kleinste Einstellung
Größte Einstellung

Hinzu kommt, dass das Innenleben zwar auch aus Birdseye-Baumwolle ist (in 10 Schichten), aber zusätzlich mit einer Lage Mikrofleece ausgestattet ist.

Birdseye-Baumwolle
Staydry Mikrofleece Schicht

Welche Seite an Babys Haut kommt, hängt davon ab, ob die angenähte Einlage in die Tasche gestopft wird (Baumwolle oben) oder auf die Windel drauf gelegt wird (Mikrofleece oben).

Angenähte Einlage

Ein weiterer Unterschied ist, dass die Flügel nicht elastisch sind. Der Oberstoff aus 100% Polyester ist meiner Meinung nach etwas fester als der der 2.0. Auf dem folgenden Bild kann man ganz gut erkennen, dass er etwas grobmaschiger ist.

Oberstoff

Ansonsten gibt es hier die gleiche hohe Qualität wie bei der 2.0. Hier ein paar Impressionen:

Einrollender Beinausschnitt
Beinausschnitt an offener Windel
Rückenbund
Vordere Taschenöffnung mit angenähter Einlage und Nässeschutz
Hintere Öffnung zur Tasche

Meine Erfahrungen in den letzten Wochen damit waren um ehrlich zu sein etwas holprig. Als ich die Fotos in Aktion machen wollte, merkte ich, dass sie weder in der größten noch in der mittleren Einstellung so richtig gut passte. Anscheinend ist unsere Tochter gerade in einer Zwischengröße. Das ist leider die Krux bei mitwachsenden Windeln und kann schon mal vorkommen. Da wir die Blueberry normalerweise mit einem Booster aufstocken, der natürlich etwas mehr Platz braucht, passt sie in der größten Einstellung gut. Man sollte also bei OS-Windeln immer auch darauf achten, wie stark sie gestopft sind, und sie dann entsprechend einstellen. Es sei hier aber auch gesagt, dass ich noch nie eine mitwachsende Windel mit so einer großen Variabilität gesehen habe. Die größte Weiteneinstellung scheint auch noch für größere Kinder zu passen. Das ist ja nicht ganz unerheblich bei so einem Konzept.

Für den Erfahrungsbericht testen wir die Windeln allerdings immer ohne weitere Einlagen, nämlich so, wie sie kommen. Und da passte sie eben nicht ganz so gut. Hinzu kamen die unkalkulierbaren Trinkeskapaden der jungen Dame, so dass die Blueberry ein, zwei Male nach zwei Stunden gesättigt war. Im normalen Alltag jedoch hielt sie gute drei Stunden durch. Mit zusätzlicher Einlage entsprechend länger.

Waschen und Trocknen geht ganz gut. Die Zweiwege-Öffnung macht eine Vorbereitung zum Waschen obsolet, was genial ist. Zusätzliche Einlagen fallen einfach beim Waschen raus. 10-lagige Baumwolle benötigt nun mal einen Tick länger zum Trocknen als Mikrofaser, aber an einem kühlen Frühlingstag war sie nach allerspätestens zwei Tagen auf der Leine trocken.

Preislich gehört die Blueberry mit ca. 27 € zu den hochpreisigen Windeln. Da es sich um eine AIO handelt, lässt sich da auch nichts durch die Verwendung mehrerer Exemplare einsparen. Zu haben sind sie hier:

Mein Voting

  • Design (5/5)
  • Praktikabilität (4/5)
  • Passform (4/5)
  • Saugkraft (4/5)
  • Waschen und Trocknen (5/5, 3/5)
  • Preis (2/5)
  • Gesamturteil (3,9/5)
Ja, leider zieht’s die Preiskategorie ganz schön runter. Ich bin, wie eingangs gesagt, ein Swaddlebees/Blueberry Fan und würde den Preis auch zahlen. Die 2.0 gefällt mir noch einen Tick besser, aber diese hier steht ihr in eigentlich nichts nach. Es ist nur Geschmackssache (ich finde Sidesnapper einfach toll). Die Fleece-Schicht brauchen wir eigentlich auch nicht, deswegen hätte ich stattdessen lieber noch eine saugende Baumwollschicht. Aber für Kinder, die es trocken brauchen, ist diese Version die bessere Wahl.