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Meine liebsten Windeln, Teil 1 – Stoffwindeln für die ersten sechs Monate

Ich bekam ja vor einiger Zeit die Anfrage, ob ich nicht meine All-Time-Favorites vorstellen könnte. Die Idee ist ja an sich nicht schlecht, aber ich lern ja immer wieder neue kennen – wo fängt dann „all time“ an und wo hört es auf? 😉

Deswegen habe ich überlegt, stelle ich für bestimmte Phasen und Bedingungen mal bestimmte Windeln vor, von denen ich denke, dass sie da besonders gut passen.

Fangen wir an mit den Windeln für die ersten sechs Monate, in denen die meisten Kinder noch keine Beikost erhalten und eher häufig über den ganzen Tag trinken, ergo auch (in kleineren Mengen) pieseln. Und die Unberechenbarkeit der Stuhlexplosionen stellt eine ganz besondere Herausforderung an die Windel. Ansonsten muss sie nicht so viel saugen wie in den folgenden Monaten. Bei uns war es so, dass kein Unterschied zwischen Tag und Nacht gemacht werden musste, da sie sowieso regelmäßig rund um die Uhr gewickelt wurde. Das mag bei anderen Kindern anders sein.

Wir haben, wie bereits im Zweiteiler (Teil 1, Teil 2) berichtet, ja nur mit einem System angefangen – der GroVia AI2 – und waren sehr zufrieden damit. Was ich daran nach wie vor super finde, ist die AI2-Lösung. Kein PUL berührt die Haut, und wenn die Einlagen durch sind, geben sie trotzdem keine Flüssigkeit an die ÜH ab. Denn ich finde, dass PUL-beschichtete Überhosen relativ schnell den Uringeruch annehmen, wenn sie mal damit in Berührung kommen. Nicht so bei der GroVia. Dadurch konnte der Wäscheberg tatsächlich relativ klein gehalten werden. Leider passte die GroVia nach sechs Monaten zwischenzeitlich gar nicht. Ich sollte hier zu mal einen Langzeit-Erfahrungsbericht schreiben…

Aus heutiger Sicht würde ich also ein gut funktionierendes und sitzendes AI2- oder AI3-System verwenden. Bei einer Wechselfrequenz, die auch mal zweistellige Ausmaße annehmen kann, ist man für jedes wäschesparendes System dankbar. Mein Favorit wäre hier neben der GroVia noch die Manufakturwindel. Bei der wäre es sicherlich schön, wenn sie auch Neugeborenen passen würde. Auch die gDiaper käme meiner Meinung in die engere Wahl.

So viel also zur Kategorie Stoffwindeln für die ersten sechs Monate. Was folgt demnächst? Ihr entscheidet 😉

Der große Saugkrafttest

Ich hatte schon seit einiger Zeit vor, die Saugkraft unserer Einlagen zu testen. Heute hatte ich etwas Zeit dazu, und als ich mal die Einlagen zusammensuchte, war ich schon über die Vielzahl überrascht. Ich meine, man bedenke, dass wir mit einem System angefangen haben 😉

Was ich getan habe: Ich habe die Einlagen im trockenen Zustand gewogen. Dann habe ich sie in lauwarmes Wasser getaucht und 2 Minuten gewartet. Anschließend habe ich sie leicht ausgewrungen, so dass sie nicht mehr tropften, und dann nochmals gewogen. Da sieht man natürlich, durch das Wringen kann es zu kleinen Schwankungen kommen, aber die müssten im einzelnen Grammbereich liegen.

Folgende Einlagen habe ich verwendet, die als einziger Saugkern benutzt werden können: Mull (Baumwolle), gCloth (je 2 Lagen Mikrofaser-Fleece und Hanf), Little Lamb Falteinlage (Bambusviskose), GroVia Saugpad (6 Lagen Baumwolle, unten mit PUL beschichtet)

Folgende Einlagen kamen zum Einsatz, die als Booster bzw. Saugverstärker benutzt werden können: Bendel Einlage (Molton), Wee Notions Booster (Bambusviskose), Little Lamb Night Time Booster (Bambusviskose), GroVia Booster (Baumwolle mit Stay Dry Oberfläche)

Leider habe ich vergessen, die Einlagen im trockenen Zustand zu vermessen, so dass man auch einen Überblick über die Größen hat. Das muss ich dann später mal nachholen.

Ranking der vollwertigen Einlagen

  1. Mull (trocken 67g, nass 354g) = 287g
  2. Little Lamb (73g, 301g) =228g
  3. GroVia (74g, 296g) = 222g
  4. gCloth (48g, 248g) = 200g

Ranking der Booster

  1. Little Lamb (28g, 170g) = 142g
  2. Wee Notions (26g, 159g) = 133g
  3. GroVia (41g, 166g) = 125g
  4. Bendel (35g, 152g) = 117g

Tja, wer hätte das gedacht, dass die gute alte Mullwindel am besten saugt?

Demnächst werde ich dann mal die AIOs und Höschenwindeln testen…

gDiapers Erfahrungsbericht und in Aktion

Also, eins ist sicher: Die gDiapers machen schon mal keinen dicken Hintern. Wie schon im Teaser angekündigt, handelt es sich bei diesem Windelsystem um ein recht außergewöhliches. Mal abgesehen vom wunderschönen Stoffmuster hat diese Windel noch einiges mehr zu bieten. Wo fange ich denn mal an? Arbeiten wir uns am besten von außen nach innen vor. Die Überhose: Sie ist aus unbeschichteter Baumwolle. Das Muster ist drauflaminiert, so dass es sich ein bisschen plastikmäßig anfühlt, wie bei bedruckten T-Shirts, aber das finde ich nicht schlimm. Die Beinbündchen sind aus ganz weichem Rippstoff, der Taillenbund ist quasi ein breites Gummi mit seitlichen Kletts. Ich finde, er ist ziemlich starr, aber vielleicht legt sich das noch mit der Zeit? Auf den Fotos sieht man jedenfalls, dass sich der Bund in bestimmten Situationen von Bauch oder Rücken abhebt. Das bedeutet allerdings nicht, dass die gDiaper nicht dicht ist!

Nämlich: Im Inneren wird an vier Ecken eine Tasche aus Nylon eingeknüpft. Auch dieser Stoff fühlt sich ein wenig wie Plastik an, vergleichbar mit dünnen Regenjacken. Er soll aber wesentlich atmungsaktiver sein als PUL-beschichteter Stoff. In diese Tasche wird eine recht breite, 4-lagige Einlage (halb Mikrofaser-Fleece, halb Hanf) eingelegt. Sie ist so konstruiert, dass sich die Windel automatisch in eine U-Form aufrichtet – so wie sie halt am Baby liegen soll. Diese Tasche bedeckt sozusagen nur den Ausscheidungsbereich am Kind. Dadurch, dass sie mit einem Gummibündchen eingefasst ist, kommt da auch nichts durch.

Also, zusammengefasst besteht die gDiaper aus drei Teilen: Überhose (gPants), Tasche (gPouch), und Einlage (gCloth). Diese gibt’s übrigens auch als Wegwerfversion, welche sogar vollständig im Klo entsorgt werden kann. Habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.

Nun, was soll ich sagen? Die ersten Anproben waren vollkommen unfallfrei, und das, obwohl die Einlagen noch gar nicht richtig eingewaschen sind. Als einzige Einlage hielt sie auch schon 3 Stunden, wobei ich ja hier wieder anmerken muss, dass wir ein besonderes Exemplar von wenigpieselnder Tochter haben. Die Überhose lässt sich tatsächlich etliche Male wiederverwenden, da man ja Einlage plus Tasche austauschen kann. Und, wow, die Windel ist echt schmal. In dieser Kombination ist sie kaum von einer Wegwerfwindel zu unterscheiden. Aber seht selbst..