Über Stoffwindeln

Eigentlich mögen wir den Begriff „Stoffwindeln“ nicht. Damit assoziiert man die Mullwindeln (die heutzutage gemeinhin als Spucktuch benutzt werden), die umständlich um das Kind gewickelt, mit einer Sicherheitsnadel festgetackert und anschließend von einer wollenen Hose umhüllt werden. Damit assoziiert man ständiges Einweichen vollgemachter Windeln, Waschen im Kochwaschgang, Handwäsche und Extrabehandlung der Wollhosen, sprich: Arbeit, Arbeit, Arbeit.

Wenn andere unsere Windeln mal zu Gesicht bekommen, ernten wir eigentlich immer sehr interessierte Blicke, begleitet von der Bemerkung: „Ach, ich wusste gar nicht, dass die SO aussehen. Die sind ja richtig hübsch!“ Die Stoffwindeln von heute sind nicht mehr das, was man von früher kennt. Die sind sogar echt schick. So lange wir aber keinen alternativen Begriff haben, müssen wir mit diesem Vorlieb nehmen. Im englischsprachigen Raum spricht man bei Stoffwindeln auch von „real nappies“ oder „real diapers“. Irgendwie mögen wir diesen Ausdruck lieber.

Wenn wir schon dabei sind: Im englischsprachigen Raum scheint das Thema Stoffwindeln sowieso viel weiter verbreitet und vor allen Dingen moderner angesehen zu werden. Der Großteil moderner Stoffwindeln kommt aus den USA, aus Canada, Großbritannien oder aus Australien. Das finden wir sehr verwunderlich, sagt man den Deutschen doch nach, dass sie besonders umweltbewusst leben. Die Argumente für Stoffwindeln liegen dort also wahrscheinlich eher woanders – eher beim Finanziellen.

Die Stoffwindeln, um die es hier bei uns geht, sind wahrscheinlich größtenteils importiert. Warum? Erstens, weil uns diese optisch besser gefallen, zweitens, weil sie meist leichter handzuhaben sind, und drittens, weil sie meist auch günstiger sind. Im größten deutschsprachigen Forum über Stoffwindeln liest man viel darüber, dass gerade die traditionelle Wickelweise mit Faltwindeln und Wollüberhose die sicherste ist. Uns ist allerdings die Praktikabilität wichtiger, weshalb wir wahrscheinlich nur über die Windelsysteme berichten werden, die auch wirklich der einfachen Handhabung von Wegwerfwindeln am nächsten kommen.

Also geht es bei unseren Stoffwindeln in der Regel um Modelle, die auf die eine oder andere Art und Weise aus folgenden Elementen bestehen:

  • Überhose, meist mit einer wasserundurchlässigen aber atmungsaktiven Schicht
  • Einlage aus verschiedenen Stoffarten
  • Booster, eine optionale Einlage, mit der man die Saugkraft der Windel verstärken kann
  • Windelvlies, meist aus Papier, der die Feststoffe auffängt und den man dann einfach wie Klopapier in der Toilette entsorgen kann

Die Kombination dieser Teile sieht im Ergebnis sehr unterschiedlich aus. Wir achten bei unseren Windeln darauf, dass sie möglichst auslaufsicher sind, dass sie überhaupt auch was aufsaugen können, dass sie möglichst wenig auftragen, und nicht zuletzt, dass sie auch ganz nett aussehen.

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