Mal was anderes: Stoffbinden

Für mich war der Umweltaspekt schon sehr wichtig, als wir uns für Stoffwindeln entschieden haben. Wenn man aber mal bedenkt, dass sich das Leben mit Windeln auf ein paar Jährchen beschränkt, während eine Frau in der Regel (im wahrsten Sinne des Wortes) pi mal Daumen 35 Jahre mit Produkten konfrontiert ist, die es heutzutage eigentlich nur noch zum Wegwerfen gibt, finde ich es nur logisch, den Stoffgedanken weiterzudenken.

Ich habe schon vor Jahren – lange vor der Schwangerschaft – auf eine Menstruationstasse umgestellt und bin sehr zufrieden damit. Allerdings habe ich darüber hinaus nie den Sprung zur Stoffbinde bzw. -Slipeinlage geschafft. Weiß der Teufel, warum. Damit hätte ich in den letzten zwanzig Jahren schon einen Riesenhaufen Müll weniger gemacht, nicht zu reden vom Ersparten. Jetzt habe ich mir aber mal ein paar gegönnt. Und seht doch mal, wie hübsch die sind:

binden_01Von links nach rechts sind das Slipeinlagen von Sesameh, MoonPads und Hilivinksis. Beziehen kann man sie bei 1bis3.de.

Ich habe die kleinsten Größen ohne Nässeschutz gewählt, weil ich sie nur als minimales Backup während der Tage und zur Mitte des Zyklus benötige. Außerdem wollte ich es erst einmal mit Flügeln versuchen, weil ich mir schon bildlich vorstellen kann, wie mir das Teil ins Klo plumpst, weil ich es vergessen habe, festzuhalten 😉

Also mal ehrlich, das ist doch kein Vergleich zu schnöden Slipeinlagen, oder? Und dann auch noch aus Naturfasern. Ich bin schon ganz gespannt auf’s Tragen.

Hier sind sie noch mal im Detail:

Sesameh

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MoonPad

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Hilivinksis

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Im Prinzip könnte man sie auch einfach selber nähen. Mal sehen, vielleicht steht das ja auch bald an (und in diesem Blog)?

22 Gedanken zu „Mal was anderes: Stoffbinden“

  1. Toll, dass du darüber berichtest, man findet ja selten Testberichte über Stoffbinden/Slipeinlagen.
    Ich benutze seit nun schon einem halben Jahr ausschließlich Stoffbinden und bin begeistert! Der Tragekomfort ist unglaublich, sie riechen nicht so komisch wie Wegwerfbinden und das Waschen ist auch kein Problem. Es bleiben keine Flecken zurück, das war für mich ein wichtiger Aspekt.
    Schade, dass ich diese Möglichkeit nicht schon früher für mich entdeckt habe… was hätte ich an Geld sparen können.

    Ach ja, ich benutze auch nur welche mit Flügeln und PUL-Schicht, da fühl ich mich einfach sicherer mit. 😉
    Übers selber nähen habe ich auch schon mal nachgedacht… aber leider ist es gar nicht so einfach, schönen PUL-Stoff zu finden.

    1. Guck doch mal bei dem Shop von dem Thu die Slipeinlagen hat. Sabine hat ganz tolle PUL Stoffe, ich bestelle auch nächsten Monat 😉

  2. Schön, dass Du darüber schreibst! Ich habe die Stoffeinlagen auch jetzt erst entdeckt und freue mich schon, wenn ich die bald benutzen darf. Wahrscheinlich wird es irgendwann wie mit denn www sein: erst hält man das für normal, dann kann man sich nicht mehr vorstellen, Plastewindeln zu benutzen… 🙂

    1. Genau so wird’s sein. Schade nur, dass wir erst jetzt damit anfangen. Wie gesagt, 20 Jahre vertan…

  3. Und schon wieder Fragen von mir… (Du machst das einfach zu gut hier! 🙂 )
    Bin gerade auch am überlegen auf waschbare Slipeinlagen umzusteigen.

    Wie wäschst Du die Einlagen?
    Würdest Du sie auch mit den Winden waschen?

    Bin da etwas unsicher.
    Vielleicht kannst Du mir außerdem noch einen Tipp zu Menstruationstassen geben. Trau mich gar nicht mit anderen darüber zu sprechen wo ich schon ein Stoffwindel-„Alien“ in meiner Umgebung bin. 🙂

    Ich habe meine Töchter beide per Kaiserschnitt bekommen. (Leider!) Jetzt frage ich mich welche Größe ich da am Besten nehme. Bei o.b. ist normal absolut ok.

    Muss ich sonst noch etwas wissen? Welches Material findest Du vorteilhaft?

    Liebe Grüße
    Steffi

    1. Hihi, das ist das schönste Kompliment – wenn die Leserinnen kommunizieren wollen! 🙂

      Also, ich hab ja erst drei, aber die habe ich bis jetzt sowohl mit den Windeln als auch mit der normalen Wäsche gewaschen. Da ist ja nicht viel dran. Ich merke allerdings, dass ich breitere benötige, weil die Flügel den Schritt so zusammendrücken. Ist jetzt nicht so wild, geht aber bestimmt besser.

      Zu den Menstassen: Wenn du normale Tampons benutzt, dann brauchst du wahrscheinlich auch eine normale Tassengröße. Das hängt von der Marke ab. Das könnte bei Meluna M oder L sein und bei Lunette Größe 2 zum Beispiel. Hier gibt es eine gute Entscheidungshilfe. Wenn du Fragen hast, kannst du mir auch eine Mail schicken 😉

      Viele Grüße
      Thu

  4. Thu, Du hast mich echt überzeugt 😉 meine erst Mens mit Menstasse und Stoffbinden liegt hinter mir – bin von Größe zwei auf eins umgestiegen – Steffi, ich hatte auch einen Kaiserschnitt und die zweier ist mir zu groß, die sitzt bei mir irgendwie nicht richtig. Die Stoffbinden (Slipeinlagen wasche ich mit den Windeln mit. und häng sie da auch zum trocknen dazu;)

    alles in allem bin ich begeistert: wenn ichs nur früher gewusst hätte!
    Danke Thu!

    1. @franzi: Welche Tasse benutzt du? Und welche Slipeinlagen?

      Ich habe mal die schmalste Stelle meiner Slips gemessen: 6cm. Dann müsste ich doch mit einer Breite von 6,5cm auskommen oder?

      1. @steffi: ich hab die meluna und die slipeinlagen von Charlie Banana. Bei der Tasse finde ich den Ring einfacher zu greifen als die Kugel.

        1. @Franzi: Charlie Banana – dieses 3er Set mit Tasche? Ok, vielleicht nehme ich die dann noch dazu. Die sind auch nicht soooo lang. Allerdings ziemlich breit. 🙂

          Was mich eigentlich daran stört ist die 40°C Angabe beim waschen…

          Bei der Meluna versuche ich die im Angebot mitzunehmen, da ist allerdings ein Stil dran. Bin gespannt.

          @Thu: Vielleicht machst Du direkt noch ein Forum auf… 😀

          1. Haha, ich freue mich nur gerade sehr, dass es auch ohne mich läuft 😉

            Du kannst den Stil auch abschneiden, wenn er dich stört. Hab ich damals mit der Lunette gemacht.

  5. Ich hab mir jetzt auch ein paar Stoffbinden gekauft auf http://www.meinetage.at/de/9-stoffbinden-slipeinlagen. Genauer gesagt die Momiji mit Nässeschutz.
    Ich benutz diese mit meinen Tampons und bei den leichten Tagen benutz ich dann zu Hause nur mehr die Stoffbinden. Bin eigentlich sehr zufrieden damit, an das waschen muss man sich bisschen gwöhnen.

    Hab auch ein Mooncup zu Hause nur kann ich mich einfach nicht daran gewöhnen, obwohl es besser ist als die Tampons. Vielleicht muss ich es wieder mal austesten.

  6. Liebe Thu, ich bin begeistert, dass immer mehr Frauen weg kommen von den Einwegartikeln. Die Kombination von Mooncup und Textileinlagen ist auch für mich immer wichtig gewesen. Für die Umwelt sowieso und das Sicherheitsgefühl ist einfach besser. Frohes Fest! 🙂 Iliane

    1. Hallo Iliane,

      es freut mich auch, dass Alternativen zu Tampon und co immer mehr kommuniziert werden. Ich werde demnächst auch mehr hierzu schreiben.

      Viele Grüße
      Thu

  7. Hallo!
    Finde es toll, dass endlich mehr über alternative Produkte zur Monatshygiene nachgedacht wird. Ich selbst benutze seit über 3 Jahren eine Meluna und zusätzlich waschbare Binden (als Backup an den ersten Tagen und nachts, da ich sehr stark blute…) und Slipeinlagen (auch für Strings) und kann mir nichts anderes mehr vorstellen. An die Menstasse muss man sich erst gewöhnen, aber mit etwas Übung klappt das (bei mir nach ca. 6 Monaten). Die Binden und Slipeinlagen habe ich bei etsy in den USA gekauft, handgefertigt, mit tollen Stoffen, die Binden mit PUL. Da macht es richtig Spass jeden Monat, vorher war es jedes mal eine Qual mit Tampons, die nie genug oder zu viel gesaugt haben und Plastikbinden, die sofort stinken und überall kleben, nur nicht am Slip…. Ich kann nur jedem empfehlen, es zu wagen! Das Waschen ist kein Problem, ich wasche sie einfach mit der normalen 60 Grad Wäsche… Bisher auch ohne Flecken, da ich gemusterte, bunte und dunkle Stoffe habe… Jetzt werde ich fürs Wochenbett noch etwas aufstocken müssen und werde hier in D bestellen…gibt es dafür gute Tips???

    Die Seite von Afriska kann ich übrigens nur empfehlen um sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen.

    Angefangen hat meine Reise weg von Wegwerfprodukten übrigens vor 8 Jahren mit den Stilleinlagen, da waren die Waschbaren um Klassen besser, die WWDinger haben sofort gestunken nach saurer Milch (hatte immer sehr viel Milch und hab ständig Milch verloren…) während die Waschbaren einfach getrocknet sind… Jetzt werde ich beim dritten Kind (ab März) konsequenter Weise endlich Stoffwindeln testen…. Bin gespannt!

    Danke für die vielen Infos auf eurem Blog!

    1. Hallo Tanja,

      danke für deinen tollen Bericht!

      Einige Hersteller bieten auch Binden speziell für das Wochenbett an. Ich habe da aber den Markt noch nicht so ganz durchdrungen. Im Moment habe ich eine Faltbinde fürs Wochenbett von Kulmine, die ich hoffentlich ebenfalls ab März testen kann. Ich werde demnächst mehr über Stoffbinden/-slipeinlagen berichten 🙂

      Wünsche dir noch eine schöne Restschwangerschaft und viel Spaß mit den Stoffwindeln.

      Thu

  8. Ich nähe mir die Stoffbinden und Slipeinlagen (ohne PUL) schon seit vier Jahren selbst. Bin total begeistert, kein Juckreiz mehr, kein unangenehmer Geruch mehr, kein Verrutschen usw. Ich wasche sie meistens mit 60 Grad aber oft auch mit 90 Grad, ist gar kein Problem, sie bleiben schön in Form da aus 100% Baumwolle. Gerne nähe ich auch auf Bestellung, Grössen und Farben nach Wunsch!
    fineu@outlook.com
    +41 76 5657545

  9. Hallo,

    ursprünglich aus einem ökologischen Gedanken heraus gekauft empfinde ich Stoffbinden und -slipeinlagen mittlerweile als wesentlich hygienischer als die Plastik-Varianten!
    Slipeinlagen gibt es auch angenehme zum Wegwerfen von Jesse im DM, ungebleicht und luftdurchlässig. Um Müll zu vermeiden nehme ich aber stattdessen die Einlagen der Naya Organic Tagbinden. Sie haben eine dünne, längliche Form wie die Wegwerf-Slipeinlagen, sind unauffällig und erfüllen ihren Zweck. Allerdings rutschen sie bei mir, so dass ich sie in den Baumwollzwickel der Unterhose stecken muss. Dort halten sie dann gut. Die Einlagen dürfen nicht zu breit sein, sonst werfen sie Längsfalten, was störend ist.

    Bzgl. der Monatspblutung bin ich eigentlich ein großer Fan von Tampons, weil am saubersten. Da ich aber eine leicht reizbare Scheidenwand habe und das Einführen Schmerzen verursacht, musste ich Alternativen suchen. Da ich ungewöhnlich eng gebaut bin, habe ich leider auch mit dem Einsetzen von Menstassen so meine Schwierigkeiten.
    Also Binden. Zunächst die herkömmlichen Platstik-Dinger. Doch habe ich das verschwitzte Gefühl und den Gestank gehasst, der schon nach kürzester Zeit durch die fehelnde Belüftung entsteht und auch durch Waschen nicht vollständig weggeht. Über die Öko-Variante aus ungebleichtem Papier (NatraCare, sehr zu empfehlen) kam ich zu Stoffbinden. Ich nutze sie nun seit ca. 4 Jahren und bin begeistert. Warum? Weil ich mich trocken fühle, es nicht oder nur wenig mufft (Unterscheidung siehe unten) und die Handhabung einfacher ist als gedacht.
    Flügel mit Druckknöpfen sind mir am liebsten, die ohne Flügel verrutschen bei mir. Zuhause trage ich nur einen einfachen Wäscheschutz, nämlich die Hülle ohne Einlagen von Naya Organic Tagbinden. Das reicht mir auch bei starker Blutung, da ich regelmäßig zur Toilette gehe und das angesammelte Blut direkt aus der Scheide ablaufen lassen.
    Außer Haus nehme ich an Tagen mit starker Blutung die Binden von Imse Vimse mit Polyurethan-Nässeschutz. Die muss man aber besonders an warmen Tagen je nach Blutungsstärke schon alle 2-4 Std. wechseln, sonst laufen sie über bzw. müffeln, weil sie zwar schon mehr Luft als die Plastikdinger an die Haut lassen, aber eben nicht genug. Und sie tragen auf, es muss dann schon eine Jeans oder ein Rock sein, für dünne Hosen sind die nix. Aufbwahrt werden können sie in den praktischen Luft- und wasserdichten Taschen, die man dazu kaufen kann – oder in einer normalen Plastiktüte. Wenn man die gebrauchten Binden gut zusammenfaltet, kann man die Platiktüte auch viele Male benutzen.
    An den weniger starken Tagen reichen auch außer Haus Binden aus reiner Baumwolle ohne Nässeschutz, die stinken nicht und tragen weniger auf.
    Gar nicht mag ich Binden aus Fleece (also keine Baumwolle), die saugen zu wenig und sind auch zu wenig atmungsaktiv.

    Da mich Flecken in den gewaschenen Binden nicht stören und sie auch mit vorherigem Einweichen/Auswaschen nicht vollstänig rausgingen, mache ich mir die Pflege sehr einfach: Sammeln in einem herkömmlichen Wäschenetz. Schnelles Trocknen, kein Geruch, für das Auge unsichtbar. Waschen mit der restlichen Unterwäsche: Wäschenetz mit offenem Reißverschluss in die 60 Grad-Wäsche. Vorwäsch nur, wenn viel Blut reingelaufen ist. Trocknen in der Wohnung auf der Leine innerhalb eines Tages.

    Und jetzt noch ein Tip: ich habe zuhause eine Intim-Dusche, einen kleinen Brauskopf mit Schlauch am Waschbeckenwasserhahn montiert, der bis zur Toilette reicht (wird auch als Haarwaschbrause bezeichnet). Auch mit einem normalen Duschkopf, der bis zur Toilette reicht, geht es. Damit kann ich mich bei jedem Toilettengang mit klarem Wasser abbrausen, wodurch ich fast kein Toilettenpapier und weniger Spülwasser brauche und immer reinlich sauber bin. Besonders an den roten Tagen sehr zu empfehlen, das lästige Geschmier entfällt und es verhindert Gerüche. Zum Abtrocknen nehme ich ein kleines Handtuch, das täglich gewechselt wird und ebenfalls in die 60 Grad-Wäsche kommt.

    Nur Mut, probiert es einfach mal aus, vielleicht gefällt es Euch. Und wenn nicht – zurück geht immer 😉

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